Schneegestöber

Wenn es nur mit den Wünschen immer so gehen würde! Oder wer von euch hat sich keine weiße Weihnachten gewünscht? Ich habe mir gewünscht, auf der Fahrt nach Sachsen durchs Schneegestöber zu kommen. Vor einigen Jahren hatten wir das schon einmal erlebt. Es war wunderbar und ich habe mir eine Wiederholung in diesem Jahr gewünscht. Nun habe ich nur eine abgeschwächte Version bekommen, aber es war schön. Irgendwo nach Hanau fing es zu schneien an und kurz vor Bad Hersfeld schon aufgehört.

Aber die am Fenster vorbei ziehenden Felder wurden immer weißer und meine Freude immer größer. Der Zug wirbelte den lockeren Schnee auf und die Schneeflocken tanzten regelrecht. So bin ich auf der ganzen dreistündigen Zugfahrt weder zum Lesen noch zum Häkeln gekommen, dabei habe ich eine schöne Anleitung für den Grinch gefunden ;-)

Sind eure Weihnachtswünsche auch in Erfüllung gegangen?

Fernweh-Adventskalender: Japan – 15. Türchen

Es ist an der Zeit mich als Teigtaschenfan zu outen. Ob Pelmeni, Wareniki, Maultaschen oder Tortellini aufgetischt werden, ich bin dabei und immer bereit meinen Teigtaschenhorizont zu erweitern. Da war es ja klar, dass ich mir die Gyoza nicht entgehen lassen würde:

Diese Fotomodels haben wir in Nagasaki Chinatown abgelichtet, sie waren mit Fleisch und Kohl gefühlt, gekocht und anschließend schön kross angebraten. Sie waren superlecker!

Aber ich bin immer noch am rätseln, wie man den Teig so dünn ausgerollt bekommt und er trotzdem nicht reißt. Wenn ich meiner Mama beim Pelmeni- oder Wareniki-Zubereiten helfe, dann sind meine immer daran zu erkennen, dass sie den dicksten Teigmantel haben. Wie ich sie am liebsten mag halt :-D

Jena 10/2017

Auf dem Weg nach Leipzig haben wir Mitte Oktober einen Halt in Jena gemacht. Wer sich gerade fragt „was gibt es in Jena?“, macht den gleichen Fehler wie ich und tut dieser Stadt Unrecht. Die Stadt ist nämlich bezaubernd.

Eine Gästeführerin zeigte uns die Stadt. Das Wort „Gästeführerin“ klingt so nett, nicht wahr?

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historisches Rathaus

Sie führte uns vom Marktplatz, zum ehemaligen Karmelitenkloster, in den Garten vom Schillers Gartenhaus und in den Innenhof von Collegium Jenense.

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Hanfried

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Fieber

Eigentlich habe ich mir für dieses Jahr fest vorgenommen, jede Woche zu posten und nicht für längere Zeit zu verschwinden. Aber mich hat das Fieber gepackt. Eishockey-Fieber!

Seit ich vor Jahren erfahren habe, dass „bald“ eine Eishockey-WM in Deutschland stattfinden wird, wartete ich sehr ungeduldig darauf. Ich wollte unbedingt dabei sein. Ich meine, wie unglaublich toll ist das denn, eine Eishockey-WM hier bei uns!

Bereits letzten Herbst habe ich die Karten gekauft. Meine Begeisterung kann ich nicht in Worte fassen, ich hatte die Karten für den ersten Tag der WM in Köln. Was soll an diesem Tag so besonders sein? Die Teams, die in Lanxess Arena spielen würden. Schweden gegen Russland. USA gegen Deutschland. Wäre das kanadische Team dabei, wäre das wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern an einem Tag, aber die Kanadier spielten in Paris. Also nur Weihnachten und Ostern…

Die Atmosphäre in Köln war super. Vor dem Kölner Dom machten Fans verschiedener Ländern Selfies. In der Arena saßen die meisten Fans durcheinander. Das hat mir so gut gefallen. Man teilte Freude mit den Nachbarn, ob es ihnen gerade danach war oder nicht. Das war ein gutes Gefühl! Ich finde das so wichtig, diese Freude weiter zu geben und auch anzunehmen, wenn sich gerade dein Nachbar freut. Es ist ein Sportereignis! Ein Spiel, in dem der Beste gewinnt, auch wenn das nicht unbedingt das eigene Team ist!

Auch wenn ich das erste Spiel (RUS – SWE) für ein Gruppenkuscheln hielt, weil ich der Meinung war, beide Teams haben mehr drauf, war es genial, mit den anderen Fans lauthals „Шайбу“ zu schreien und meinen Mann dabei zu beobachten, wie er mit den anderen schwedischen Fans jubelte. Ich freute mich ja, selbst so sehr für Schweden.

Nach dem Spiel machten russischen und schwedischen Fans gemeinsame Selfies vor der Arena und feierten das schöne Spiel.

Die Eröffnungsveranstaltung war zwar kurz, aber dieser Sportart sehr angemessen, mit Stolz, Ausdruckskraft und auch etwas Humor.

Das zweite Spiel (GER – USA) hat einen einfach mitgerissen. Es waren auch ganz viele Deutschlandfans dabei. Wen wundert’s bei einer Heim-WM?

Was ich bei diesem Spiel überhaupt nicht leiden konnte, dass das USA-Team von den Deutschlandfans ausgepfiffen wurde. Das entspricht nicht meiner Vorstellung von Sportgeist, Fairness und Gastfreundschaft. Was für ein Gastgeberbild hinterlässt es bei unseren Gästen? Außerdem wertet das nicht nur den Gegner ab, sondern auch den eigenen Sieg. Denn wenn der Gegner so schwach ist, dass er nicht mal unseren Respekt verdient, was ist dann noch der Sieg gegen diesen Gegner wert? Schon mal darüber nachgedacht?

So ein verrückter Fan, wie es sich anhört, bin ich nicht, aber ich strahlte wie eine 150 Watt Glühbirne, als nach dem ersten Spiel die russische und nach dem zweiten Spiel die deutsche Fahnen gehisst wurden. Welche Hymne ich gesungen habe? Beide. Unpatriotisch? Vielleicht, aber beide gehören unabänderbar zu mir…

Deutschland ist nur bis Viertelfinale gekommen. Das rechnen ich unserem Team groß an. Das ist eine starke Leistung. Und das allerletzte Tor von Deutschland in diesem Turnier (gegen Kanada) ist so viel Wert wie 10.

Russland wird heute nur um Platz drei spielen. Ich fiebere natürlich wieder mit!

Schweden und Kanada werden die Plätze eins und zwei unter sich aufteilen. Möge der Bessere gewinnen!

Berlin: Blumeninsel

In diesem Jahr ist es wie verhext. Egal was ich tue, die Arbeit wird nicht weniger. Es ist sogar umgekehrt. Je mehr ich tue, desto mehr gibt es zu tun. Aber am vergangenen Wochenende haben wir uns eine Pause gegönnt und haben einen Städtetrip in die Hauptstadt gemacht. Im Februar haben wir nämlich zwei Sachen festgestellt. Erstens: so ein Faulenzurlaub ist zwar schön und gut, aber nichts für uns. Zweitens: wir waren bereits in London, Stockholm und Riga, aber noch nicht zusammen in Berlin. Und wir haben Lust bekommen, das zu ändern.

Damit wir uns nicht übernehmen und anschließend an diesen Kurzurlaub einen kurzen Urlaub brauchen, haben wir uns nur wenige konkrete Ziele gesetzt, der Rest würde sich von selbst ergeben. Unsere Wunschsehenswürdigkeiten waren: der Reichstag und der Fernsehturm, das Brandenburger Tor und das Ischtartor im Pergamonmuseum, die Nofretetebüste im Neuen Museum und das Science Museum. Mainstream? Vielleicht…

Aber diese Kalksteinblume auf einem Gesimsstein aus Chirbat al-Minya im Pergamonmuseum hat mich auf eine Idee gebracht.

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Wäre ich ein Botaniker, wäre ich eventuell anderer Meinung, aber so sehe ich hier eine wunderschöne, ungefüllte Hibiskusblüte. Meine Phantasie gaukelt mir vor, ihre Farbe sei ein zartes Apricot.

Ich mache einen Fotoblumenstrauß aus Berlins Blumen.

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Diese Gänseblümchen zieren das Ischtartor im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel. Ich könnte stundenlang dieses Tor bestaunen und würde mich nicht satt sehen.

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Sehe nur ich die blassblaue Clematis auf diesem Fresko aus dem Fragmentarium des Neuen Museums?

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Vor dem Berliner Dom habe ich mich von dieser Aussicht inspirieren lassen. Ratet mal, wer seit Dienstag auch Schmucklilien im Garten hat!

2016-05-26-Berlin-(05)-Kornblumen
Das Hauptportal des Roten Rathauses ist von Kornblumen umrandet. Vielleicht sind sie nicht preußisch blau, aber doch ein Stückchen Berlins Geschichte und wunderschön.

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In der Behrenstraße Ecke Markgrafenstraße, nicht weit vom Gendarmenmarkt, schmücken solche Sonnenblumen die Fenster des Hauses des Verbands der Automobilindustrie e.V.

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Und diese Sonnenblume hat jemand zum Jubiläumsfest des Berliner Hauptbahnhofs mitgebracht.

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Im Spurengarten des Spreebogenparks erfreuen prächtige Blumenbeete das Auge. Mir hat dieser weißer Kugel-Lauch im Licht der Abendsonne besonders gut gefallen.

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Die ungemähte Wiese neben dem Kanzleramt war auch schön. Grasnelke, Lein, Rainkohl, Vogelwicke und Co. schienen sich hier total wohl zu fühlen.

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Und dem Zaun entlang blühten Glöckchen.

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 Vom trüben Wetter ließ sich der Holunder im Tiergarten nicht stören, ebenso wie die Wettläufer des diesjährigen Firmenlaufs.

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Im Deutschen Technikmuseum sind wir auf einen Raum gestoßen, wo Stanz- und Prägewerkzeuge zum Herstellen von Seidenblumen ausgestellt werden…

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… die zarten Seidenblümen sind unter Glas vor allzu begeisterten Fans in Sicherheit…

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…denn einige von ihnen sind ältere Semester so wie diese künstliche Sträußchen aus Sebnitz aus dem Jahr 1930.

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Und hier haben wir ein Blumenbild aus Filz, es gehört zur Textilausstellung im Deutschen Technikmuseum.

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Wer aber denkt, wir hatten die Augen nur für die „Kultur“-Pflanzen von Berlin offen, irrt sich. Auch diese kleine Gemüsegänsedistel an einer Baustelle neben der Schloßbrücke ist unserer Aufmerksamkeit nicht entgangen.

Wie man sieht, hat sich uns Berlin als eine Blumeninsel gezeigt, wo für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und auch wenn uns nach drei Tagen die Füße total weh taten, kamen wir zufrieden und gut gelaunt nach Hause.

Wien (4): Das Globenmuseum

In Wien haben wir ein ganz besonderes Schätzchen entdeckt. Das Globenmuseum. In vier nicht besonders großen Räumen sind unglaublich viele verschiedene Globen untergebracht. Sie kommen aus verschiedenen Ländern. Sie stammen aus verschiedenen Zeiten. Sie unterscheiden sich in ihrer Bauart. Man hat ihnen verschiedene Verwendung zugedacht.

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Die Ausstellung beginnt mit Erd- und Himmelgloben. Sie zeigen die Welt, wie sie sich die Menschen vor Hunderten von Jahren vorstellten.

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Solche Tellurien sind leider hinter Glas ausgestellt. Mein Herz schlug höher als ich sie sah, am liebsten hätte ich die Kerze angezündet und mit der Bewegung der Himmelskörper gespielt. Für mich ist so ein Mechanismus faszinierend…

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Es ist interessant die Originalgloben aus der Zeit zu sehen, als der amerikanische Kontinent noch nicht entdeckt wurde. Zwischen Frankreich und China liegt darauf nur Japan.

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Die anderen Globen sind für einen normalen Sterblichen zu abgespact kaum vorstellbar. Die Planentengloben, z.B. von Mars oder Venus, haben mit dem Erdglobus nur die Form gemeinsam. Und dabei haben die Astronomen schon im 17. Jahrhundert Karten von anderen Planeten erstellt.

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Faltbaren und aufblasbare Globen, Kaminuhrgloben, Reliefgloben… es ist eine wunderbare Sammlung!

Wien (3): Schönbrunn

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Am dritten Tag hätten wir uns am liebsten zweigeteilt, wir wollten gern ins Schloß Schönbrunn und genau so gern ins Technische Museum. Klar hätten wir auch beide besuchen können, aber das hätte eher etwas vom Vorspulen eines Films als von einer entspannten Städtereise. Es ist wohl nicht schwer zu erkennen, wofür wir uns entschieden haben.

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Hier residierten einmal die Habsburger, jetzt gehört das Schloß zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wie im Stephansdom kann man hier Führungen mit Audio-Guide machen. Man läuft in seinem eigenen Tempo vom Raum zum Raum, wird ab und zu von einem menschlichen Guide samt Gefolge (diesmal gehörten wir nicht dazu) überholt, staunt über die Pracht aber auch über das handwerkliche Können der Menschen, die diese Pracht geschaffen haben. Der Gedanke „Wie kriege ich das alles möglichst lebensecht auf ein Foto drauf?“ lenkt einen hier nicht ab, denn das Fotografieren ist in den Räumen nicht erlaubt.

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Auf einer Anhöhe im Schloßpark befindet sich diese Gloriette. Maria Theresia soll hier gerne gefrühstückt haben. Aber bei Wind und Wetter sind wir nicht elegant zufuß hinspaziert, sonder gemütlich mit einem Miniaturzug der Panoramabahn gefahren. Von der Anhöhe hat man eine schöne Aussicht auf das Schloß und den Park, aber wetterbedingt sind uns keine schöne Fotos dieser Aussicht gelungen.

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Der Schloßpark selbst ist öffentlich zugänglich und lädt zu langen Spaziergängen ein.

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Hier haben wir das Phänomen abgelichtet, von dem wir schon gelesen haben: Die Laterne trickst die Jahreszeit aus…

Nach dem Ausflug ins Schloß Schönbrunn schauten wir noch für ein Stündchen in ein anderes Museum rein und schlenderten durch das abendliche Wien.

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Die Wiener Konditorei Demel verzaubert noch vor dem Eintreten mit außergewöhnlichen Schaufensterdekorationen. Auch der Mini-Kongress, den ich schon gezeigt hatte, war aus Marzipan und am Kohlmarkt 14 fotografiert. Die ehemalige k.u.k. Hofzuckerbäckerei bietet süße Sünden in Hülle und Fülle.

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