Ein Gastbeitrag von Uwe: An anderer Stelle in diesem Blog hatte chaoslady, meine bessere Hälfte, schon über die ersten Monate mit unserer neuen Hecke geschrieben. Heute möchte ich hier noch mal eine Zusammenfassung des vergangenen Jahres posten…
Auf einer Seite unseres Gartens stand bis zum Mai 2014 eine über 50 Jahre alle Liguster-Hecke, die ziemlich alt und unansehnlich war:
Zwischen den toten Liguster-Stämmen wuchsen bereits viele Eiben- und Efeu-Pflanzen. Eine neue Hecke musste her!
Also haben wir viele Bücher gewälzt und nach einem passenden Ersatz gesucht. Die neue Hecke sollte auf jeden Fall ein heimisches Gehölz sein, welches mit den Bedingungen an einer stark befahrenen Straße, direkt neben einem großem Nadelbaum, gut zurecht kommt. Wir haben uns schließlich für Feldahorn entschieden. Feldahorn bekommt im Frühling kleine Blüten, die von Bienen und anderen Insekten gerne angenommen werden. Außerdem suchen Meisen, Amseln und andere Vögel in diesen Hecken gerne Schutz.
Wir ließen uns die jungen Feldahorn-Pflanzen von einem Gärtner in einer Baumschule besorgen. Eine Pflanze kostete etwa 2,50€. Eine solche Hecke ist also auch für den kleinen Geldbeutel recht erschwinglich.
Das Entfernen der alten Hecke und eines kleinen Haselnussbaums hat etwa einen Vormittag gedauert und das Ergebnis sah so aus:
Die neue Hecke sollte wieder entlang des Gartenzauns verlaufen, aber dann L-förmig auf das kleine Beet abbiegen. Dort sollte noch Platz für bodendeckende Pflanzen bleiben. Hier entschieden wir uns für Storchschnabel und Steppensalbei.
Bevor die Heckenpflanzen in die Erde kamen, wurde der Boden mit einer Gartenfräse aufgelockert und Bodenaktivator (Hirschhornsalz u.a.) hinzugeben, um die Qualität der Erde wieder aufzubessern. Von der Baumschule bekamen wir dann 36 Feldahorn-Pflanzen. Sie waren etwa 40cm groß und hatten schöne, lange Wurzeln. Das Einsetzen der jungen Bäumchen ging dann ganz schnell. Wir gossen sie gut an und zum Schluss kam Mulch drauf. Das Ergebnis sieht man hier:
Es dauerte nicht lang und die ersten Blätter begannen zu sprießen – wir freuten uns riesig darüber!
In den ersten Wochen mussten wir, wie bei jeder neuen Hecke, mindestens jeden dritten Tag kräftig gießen. Später besorgten wir noch die besagten Bodendecker. Im frühen Sommer dann sah alles so aus, wie wir es und vorgestellt hatten:
Feldahorn wächst bei guten Bedingungen recht schnell und wir mussten ihn 2014 bereits zwei mal schneiden. Das sollte man zu Beginn nicht vernachlässigen, damit er schön dicht wird:
Der Plan ist, dass man irgendwann unsere Mülltonnen von der Straße aus gar nicht mehr sehen kann.
Ein Problem, mit dem wir nicht gerechnet hatten, waren Ameisen, die den Feldahorn als Farm für Blattläuse missbrauchten. Darum haben wir im Sommer auf einer nahe gelegenen Wiese Brennnesseln gesammelt und einen Brennnessel-Sud angesetzt. Eine Anleitung dafür gibt’s hier. Auch Mehltau war auf den Blättern, es lag wohl am ziemlich feuchten Sommer. Generell ist Feldahorn aber sehr widerstandsfähig und man braucht sich um dass Überleben der Pflanzen keine Sorgen zu machen.
Gefreut hat uns das schnelle Wachstum des Feldahorns, denn er soll ja mal als Hecke erkennbar sein. Schon Ende Juni mussten wir das erste mal die Schere ansetzen. Wenn die Pflanzen größer sind, sollte man wegen eventuell brütender Vögel nur noch im Frühjahr und im Herbst schneiden. Dabei kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Feldahorn verzeiht viel!
Der schönste Moment im ersten Jahr mit unserer neuen Hecke war wohl für mich, als wir dass erste Mal ein paar Spatzen beobachteten, die durch das junge Gehölz geflogen sind und nach Insekten Ausschau hielten. Wie schön!
Hier nun noch ein paar Impressionen aus dem Spätsommer, Herbst und Winter 2014:
Wie man sieht, haben wir die Blätter unter der Hecke einfach liegen lassen. Ich glaube, unsere Amseln freuen sich über die Möglichkeit zum Buddeln nach Würmern.
Übrigens: Das schöne an einer Feldahorn-Hecke im Winter ist, dass man sich keine Sorgen um einen zu trockenen Boden machen muss. Da die Pflanzen ihre Blätter abgeworfen haben, können die Äste kaum vertrocknen. Anders ist dies bei Kirschlorbeer & Co, die auch im Winter ihre Blätter behalten. Dort muss man bei einer längeren Trockenheit auch im Winter gießen.
Damit ist das alte Jahr nun vorüber und es wird nur noch wenige Monate dauern, bis neue Knospen sprießen. Wir freuen uns schon drauf! :-)