Türchen Nr. 8 – Haupttor zum Kaiserpalast

Und dieses „Türchen“ ist das Haupttor zum Kaiserpalast in Tokio. Es ist ein seltsames Gefühl, dass der damalige Kronprinz mittlerweile auf dem Kaiserthron sitzt.

Ganz unpassend zur aktuellen Jahreszeit ruft dieses Bild die Erinnerungen an den glühend heißen Asphalt wach. Unsere Schuhsohlen waren damals buchstäblich geschmolzen.

Fernweh-Adventskalender: Japan – 24. Türchen

Morgen fahren wir zu unseren Familien nach Sachsen. In aller Frühe werden wir in einen ICE steigen und… was eigentlich? uns gemütlich zurücklehnen? Kaffee schlürfen und lesen oder ein Hörbuch hören? ja, wahrscheinlich…

Aber ich werde auch unaufhörlich diese Fahrt mit den Fahrten mit dem Shinkansen durch Japan vergleichen. Noch nie vom Shinkansen gehört? Ist kein Wunder! Wir mussten ja auch erst um die halbe Welt fliegen, um damit fahren zu können:

Shinkansen sind Hochgeschwindigkeitszüge in Japan. Sie sind sehr schnell, sehr sauber und sehr pünktlich (doch nicht ganz ohne Fehl, aber wer ist das schon?):

Shinkansen haben einen treuen Fan in mir. Dabei war mein Herz ganz leicht zu erobern, in Shinkansen sind alle Sitze in Fahrtrichtung gerichtet. Wir haben aber eine Familie dabei beobachtet, wie sie eine Sitzreihe selbst gegen die Fahrtrichtung gedreht hat, damit ein Sechser-Platz entsteht und alle sich während der Fahrt anschauen und unterhalten konnten.

Zu jeder Sitzreihe gibt es ein eigenes Fenster. Das ist nicht so groß wie im ICE, aber es schaut auch kein Fahrgast das Stück Wand zwischen zwei Fenstern an – ihr wisst bestimmt wovon ich rede.

Die Ablageregale über den Sitzen sind zwar groß, aber die Japaner reisen nicht mit großem Gepäck. Hier ist es üblich, die Koffer vorauszuschicken und selbst nur mit Handgepäck zu reisen. Man spart sich damit das Gedränge beim Ein- und Aussteigen.

Shinkansen hat sein eigenes Streckennetz und wartet nicht auf „überholende Züge“. Dadurch hat sich aber auch das Fahren für mich sehr komfortabel angefühlt, keine ständige Abwechselung von Anfahren und Abbremsen, durch die mir in der Regio und im ICE regelmäßig übel wird.

Ich bin gespannt, wie die Fahrt morgen wird, und hoffe sehr, dass ich zum Lesen komme, weil ich zur Zeit ein sehr nettes Buch lese.

Fernweh-Adventskalender: Japan – 23. Türchen

Eine Möglichkeit verschiedene Spezialitäten auf einmal zu probieren ist Bento. Das ist die japanische Lunchbox, die man zuhause selbst zubereitet oder unterwegs kauft. Unsere hier ist in einem speziellen Bentoladen gekauft:

Was haben wir denn da? Eingelegter Ingwer, Sushi, Tempura, Zuckerschotten, Lotusscheibchen, Shrimps, Tamagoyaki (japanisches gerolltes Omelett), Sojasoße, Orangenstückchen und Mochi (kleine Reisküchlein). Mhhh!

Fernweh-Adventskalender: Japan – 22. Türchen

Auch wenn man nicht sehr viel über Japan weiß, hat man hier oder da gehört, dass man in Japan oft die Schuhe ausziehen muss. In den Restaurants, in den Hotels, in den Umkleidekabinen…

Wir haben das nicht selbst so erlebt. Aber das lag daran, dass wir in keinen traditionellen sondern immer in eher modernen Restaurants oder Hotels waren. Bei den Besichtigungen von Tempeln, Burgen und Schlössern haben wir tatsächlich die Schuhe ausziehen müssen, aber das kenne ich auch aus Deutschland. Oder ist jemand von euch noch nicht in Filzschuhe über ein Parkett in einem alten Schloss geschlittert?

Ich wünsche euch einen wunderbaren vierten Advent!

Fernweh-Adventskalender: Japan – 21. Türchen

Schon wieder Essen? Ja! Dieser Teller Reis mit Tempura war das i-Tüpfelchen eines sehr langen Tages.

Die Fahrt von Odawara nach Tokyo hat sich in die Länge gezogen, weil unser Bus kurz vor Tokyo in einen Stau geraten war. Unsere letzte Mahlzeit – eine leckere aber kleine Fischbulette am Stiel – war acht Stunden her. Alle waren schon am Verhungern! Daher wurde ganz schnell im Hotel eingecheckt, sich ganz kurz erfrischt, nur ein Paar Selfies vor Kaminari-mon gemacht, damit man bald mit hungrigen Blicken die Lokale unsicher machen konnte. Dabei wurden alle Lokale, vor denen Menschenschlangen waren, links liegen gelassen. Ihr erinnert euch, die Fischbulette war wirklich klein?!

Mir war es nach Tempura. Und die Plastikmodelle im Schaufenster sahen vielversprechend aus. Ich habe es nicht bereut. Im tiefen Teller wurde Reis mit Tempura serviert, dazu gab es eine heiße klare Suppe. Ich hatte im Tempura-Teig frittierte Kürbisspalte, Okraschotte, Schrimp und kleinen Fisch (Foto oben) genommen. Sieht es nicht lecker aus?!

Dazu konnte man sich übrigens, so viel man wollte, Wasser oder grünen Tee holen. Oh, das habe ich ja noch gar nicht erzählt. In keinem Lokal während der ganzen Reise hat man von uns in Japan Geld fürs stille Wasser verlangt. Sobald man in einem Lokal Platz genommen hatte, bekam man ein Glas mit stillem Wasser.

Fernweh-Adventskalender: Japan – 20. Türchen

Endlich! Endlich habe ich Zeit mich auf Weihnachten einzustimmen. Gestern Abend wurden als erstes ganz viele Karten mit Weihnachtsgrüßen geschrieben, heute werde ich mich um Geschenke kümmern! Aber an meinem Plan, euch 24 Sachen aus Japan zu zeigen, ändert das nichts.

Heute sind die heißen Quellen dran, denen ich noch nie so nah war, wie hier in der Nähe des Vulkans Unzen.

Der Schlamm blubberte. Die aufsteigenden Dämpfe rochen etwas streng. Die Schuhsohlen von dünnen Sommerschuhchen isolierten gegen die Bodenhitze kaum. Aber es war beeindruckend mittendrin zu stehen.

Die heißen Quellen liefern Wasser für die Onsen, traditionelle japanische öffentliche Badehäuser. Oder sollte ich lieber Wellnesshäuser sagen? In einem Onsen wäscht man sich gründlich, bevor man in die Warmwasserbecken steigt, um sich zu entspannen. Ich glaube irgendwo gelesen zu haben: bei uns badet man, um sich zu reinigen, in Japan reinigt man sich, um zu baden… Habt ihr schon mal von Onsen gehört?

Fernweh-Adventskalender: Japan – 19. Türchen

Was mich in dieses Lokal gelockt hat, liegt ja auf der Hand. Das war natürlich das Grünzeug vor der Tür ;-) Hinter ihr versteckte sich ein kleines europäisch eingerichtetes Café. Die Betreiberin ist eine betagte und sehr sehr freundliche Dame.

Wir hatten es auf eine Spezialität von Nagasaki – auf den Castella – abgesehen. Hier wurden verschiedene Geschmacksrichtungen von Castella angeboten. Mein Mann und ich wollten das Original und die Matcha-Variante kosten. Daran gewöhnt die Kuchenteller zu tauschen, wenn jeder von uns die Hälfte von seinem Kuchen verputzt hat, waren wir total davon gerührt, dass die nette Betreiberin kurzerhand beide Kuchenstücke halbiert und jedem die Hälfte von beiden Kuchen serviert hat. Es ist eine kleine Nettigkeit gewesen, aber auf uns hatte sie eine große Wirkung.

Diese nette Frau hat uns auch die Geschichte von ihrem wunderschönen Geschirr erzählt, das sie von ihrem Großvater und zu ihrer Hochzeit vor über 50 Jahren geschenkt bekommen hatte. Wegen all dieser Kleinigkeiten haben wir uns hier – auf dem anderen Ende der Welt – unglaublich willkommen gefühlt.