Osterkuchen

Irgendwie waren die Vorbereitungen zu orthodoxen Ostern in diesem Jahr seltsam. Die Ostereier habe ich schon am Dienstag gefärbt, um zu gucken, ob das überhaupt klappen wird. Wir hatten nur die Lebensmittelfarbe in Tuben da und ich wusste nicht, ob sie auch zum Eierfärben geeignet sind. Naja! In der Schüssel mit der gelben Farbe blieben die Eier weiß, in der Schüssel mit der grünen Farbe wurden die Eier himmelblau und in der Schüssel mit der roten Farbe wurden die Eier rosa. Fazit: Als Notlösung geeignet.

Am Samstag Nachmittag habe ich auch den Osterkuchen gebacken. Das Rezept ist ganz neu, noch nicht ausprobiert gewesen. Dazu haben wir die einzige Orange, die im Haus war und für den Kuchen gedacht war, schon zum Mittagessen gegessen. Aber hier habe ich etwas getrickst und den Saft einer Orange durch den Apfelsaft aus der Flasche ersetzt und statt Orangenschale kam Orangeat rein. Nach dem mehrmaligen Kneten und Aufgehen des Teigs hatte ich den Teig in drei kleine und eine große Backformen verteilt. Zum Glück haben mein Mann und ich nach dem Backen die Stäbchenprobe gemacht. Der Kuchen in der großen Form war noch nicht durch. Also wieder in den Ofen damit. Mit allem drumherum hat es fast sechs Stunden gedauert, aber es hat sich gelohnt. Der Kuchen hat geschmeckt!

Wildkräuterwanderung

Eine Kollegin und ich haben gestern bei einer geführten Wildkräuterwanderung mitgemacht. Eine richtige Wanderung war es nicht, denn wir sind keine 900 Meter weit gelaufen, aber auf der kurzen Strecke haben wir so viele Pflanzen entdeckt. Es war faszinierend. Bei jedem Schritt bestand die „Gefahr“ auf eine nützliche Pflanze zu treten.

Manche Pflänzchen waren schmackhaft und aromatisch, die anderen gesund, die dritten waren etwas von beidem. Die einen darf man nur äußerlich anwenden, die anderen nur mit Vorsicht genießen. Noch welche waren weder wohlschmeckend noch hatten sie heilende Wirkung, sie waren einfach Standortanzeiger zum Beispiel für trockenen und sandigen Standort. Manche Pflanzen waren sogar giftig.

Meine Kollegin ist kein Fan davon, den Speicherplatz mit Fotos vollzustopfen. Also wollte ich zuerst solidarisch auch keine Fotos machen, aber dann habe ich es nicht durchgehalten. Mein Highlight war die Entdeckung einer Bachblüte. Stellt euch vor, ich habe den „Star of Bethlehem“ – den Dolden-Milchstern – gefunden. Diese Pflanze war eine absolute Neuheit für mich.

Wir haben aber nicht nur geschaut, gelauscht und geknipst, genascht haben wir auch. Die süßen Blüten der Taubnessel sowie die ersten zarten Blättchen von Buche und Linde durften wir naschen. Und aus den Kräutern, die wir selbst gesammelt haben, haben wir einen Kräuterquark gemacht und ihn mit frischem Baguette und Zitronenmelissentee genossen. Mhh! Lecker!

Bachblüte_Star_of_Bethlehem_-_Dolden-Milchstern

Balkonjahr – Wie alles begann…

Als mein Mann und ich vor einem halben Jahr in die neue Wohnung umgezogen sind, haben alle gesagt, dass wir unseren Garten vermissen werden. Aber wir haben jetzt einen großen Balkon. Es ist nicht dasselbe wie ein Garten, aber es ist ein neues Abenteuer, eine neue Herausforderung. Bestimmt werde ich den Garten vermissen, aber ich werde den Umzug nicht bereuen und mir auch nichts zurück wünschen, denn dann hätten wir ja auch unsere neue warme Wohnung mit ihren charmanten Extras nicht.

Aus unserem Garten haben wir für den Balkon einen Sonnenhut, einen Thymian, eine Monatserdbeere, einen Phlox und eine Dahlie mitgenommen. Von meiner Schwiegermutter habe ich eine sehr blühfreudige Großblütige Abelie geschenkt bekommen. Der Thymian ist leider vertrocknet, damit waren wir wieder bei nur fünf Balkonpflanzen. Mein Hauptziel für den Anfang war diese fünf über den Winter zu bringen und das alleine war gar nicht so leicht. Bei der Dahlie kann ich mir immer noch nicht sicher sein, dass sie den Winter gut überstanden hat.

Im Spätherbst hatte ich noch Tulpen- und Krokuszwiebeln in eine Schale gepflanzt. Ganz viele davon sind schon im Winter gewachsen, aber nicht alle – vielleicht doch etwas Frost abbekommen… Jetzt – Mitte März – sehe ich, was hier noch schief gegangen ist. Einerseits habe ich die Schale zu eng bepflanzt, andererseits war die Entscheidung, beide Arten in eine Schale zu pflanzen, ein Fehler. Das nächste Mal würde ich lieber nur Krokusse (eventuell in Kombination mit Zwergiriden) pflanzen und oben drüber 3-4 Vergissmeinnicht-Samen verteilen. Die Tulpen würde ich in ihre eigene Schale pflanzen, sie haben auf dem Balkon sehr schnell große Blätter ausgebildet und haben die Krokusse sehr eingeengt, so dass man jetzt die Krokusblüten kaum sehen kann. Da schmiede ich schon Pläne für den nächsten Frühling.

Aktuell sind wir dabei noch mehr Pflanzen zu holen. Es sind schon einige Stauden dazu gekommen und auch ein Zwergpfirsich. Auf dem Fensterbrett ziehe ich schon Tomaten vor. Und es wird noch mehr werden. Grüner, bunter, summender!

Zwitschernd ist es ja schon! Wir haben ein hohes Blumenregal aufgestellt und ein Nisthäuschen daran aufgestellt und befestigt. Mein Mann hat noch zwei Futterstellen für Vögel gemacht. Es kamen schon viele Blaumeisen und Kohlmeisen, einmal war eine Amsel da und einmal ein Star.

Die Meisen haben auch schon das Nisthäuschen unter die Lupe genommen. Noch haben wir nicht beobachtet, dass sie Nistmaterial hineintragen, aber hoffen, dass die Vögel das Häuschen annehmen werden. Apropos Nistmaterial. Ich hatte meinen Bruder gefragt, ob er uns etwas von dem herausgekämmten Winterfell seiner Katze schicken kann. Er sagte nur, wir sollen uns eigene Katze anschaffen. Na sowas! Dann hat mein Mann seine Eltern gefragt, ob wir etwas Schafwolle bekommen könnten, und schon paar Tage später war sie da, in einem Briefumschlag per Post geliefert. Ich habe daraufhin ein Netz aus Baumwollgarn gehäkelt und wir haben das Netz mit Wolle über einer der Futterstellen angebracht. Jetzt können die Meisen die echte Schafwolle als Nistmaterial nutzen, statt dem Plastikfüllstoff für Kissen, den wir in den letzten Jahren aus dem Nisthäuschen geholt haben, wenn wir das Nisthäuschen gereinigt haben.

Das ist also die Ausgangssituation, aus der wir in die disjährige Gartensaison starten, – großer Balkon und noch größere Pläne

Türchen Nr. 22 – Hirschkäfer

Als es im Frühjahr klar wurde, dass wir umziehen werden, haben wir jede Minute in unserem Garten genossen und das Auftauchen von diesem Hirschkäfer darin war das feinste Sahnehäubchen daran.

Er war in unserer Hecke aufgetaucht, aber keiner der dünnen Zweige konnte ihn halten, er fiel ständig herunter und machte dabei mächtig Krach. Der Käfer benahm sich sehr ungeschickt. Sein Kopf schien ihm zu schwer. Seine Flugversuche sind allesamt schief gegangen, obwohl er mehrere gestartet hat. Wir haben ihm etwas Wasser hingestellt, aber er hat es ignoriert. Er wollte die ganze Zeit nur hochklettern.

Hier habe ich meinen Daumen daneben gehalten, damit man sich ungefähr vorstellen kann, wie groß er war:

Es gab in diesem Jahr mehrere Sichtungen von Hirschkäfern in unserer Gegend, aber insgesamt steht der Hirschkäfer in Deutschland auf der „Roten Liste“. Er gilt als stark gefährdet. Ist er nicht süß?

Stromausfall und Kürbisernte 2023

Heute gab es in Südhessen einen Stromausfall und unsere Stadt war betroffen. Mein Mann und ich waren gerade im Haushaltsgerätegeschäft als die Lichter ausgingen. Auf dem Nachhauseweg haben wir die Hauptstraße so voll wie nur selten erlebt, keine Beratung im Reisebüro ohne PC, kein Fingernägellackieren im Nagelstudio ohne die Tischlampe, kein Produkt ohne die Strom betriebene Kasse… weder beim Bäcker noch im Buchladen noch im Supermarkt. Aber zwei Kugeln Speiseeis haben wir bekommen. Als wir wieder Zuhause waren, haben wir erstmal in Ruhe alle Kürbisse geerntet, an dem dass die Waschmaschine mitten im Waschgang vom Stromausfall erwischt wurde, war ja nichts zu ändern. In der Wohnung habe ich die Kürbisse gewogen. Fast anderthalb Kilo. Das finde ich schön!

Der Stromausfall dauerte nicht mal eine ganze Stunde. Die Ursache ist noch nicht klar.