Vor einer Woche war ich auf meiner ersten Demo. Mein Mann und ich hatten uns den Teilnehmern der Sternfahrt #aussteigen nach Frankfurt angeschlossen, wo gerade die Automesse IAA statt fand.
Bis wir mit dem Tandem zum Startpunkt in unserer Stadt kamen, bekam ich ordentlich graue Haare. Die Lieferwagen, die auf dem Fahrradweg parkten. Die plötzlich aufgerissenen Fahrertüren auf den Parkplätzen rechts vom Fahrradweg. Die Autos, die uns beim Einparken den Weg abschnitten, weil der Fahrradweg zwischen der Fahrbahn und den Parkplätzen verläuft. Ich wurde immer panischer, aber zum Glück sitze ich nicht am Lenker unseres Tandem und mein Mann hatte Ruhe bewahrt.
Als wir uns den anderen Radlern angeschlossen haben, wurde es besser. Die Kommunikation mit den anderen war ganz einfach, deswegen führen ganz oft auf einer Autofahrspur vier-fünf Radfahrer nebeneinander. Alle hatten ein ähnliches Tempo und genossen die Fahrt. Unterwegs schlossen sich uns immer mehr Radfahrer an und alle begrüßten einander mit fröhlichem Klingeln. Auch einige Autofahrer, die wegen der Demo nicht weiter kamen, haben freundlich und anerkennend gegrüßt.
Es vergingen Stunden bis wir in Frankfurt ankamen. Die Demo vor den Toren der Messe war im vollen Gange. Menschen aller Generationen waren hier. Die kleinsten krabbelten im Gras oder knabberten an einem Brezelstückchen. Die Erwachsenen applaudierten den Rednern auf der Bühne, unterhielten sich und machten Fotos. Aber bald war es auch schon Schluss und wir sind mit dem Tandem zurück nach hause gefahren.
Gestern, eine Woche nach der Demo, saßen wir wieder im Sattel. Wir sind wiedermal zur Baumschule in eine Nachbarstadt gefahren. Ein paar neue Stauden für den Garten mussten her. Die Prachtkerze packten wir in die linke, die Bartblume in die rechte Fahrradtasche. Die Schokoladenminze, Thymian und Enzian kamen in den Korb. So haben wir die Prachtstückchen nach Hause gebracht. Wie weit? 12 Kilometer haben sie gut überstanden.