Osterkuchen

Irgendwie waren die Vorbereitungen zu orthodoxen Ostern in diesem Jahr seltsam. Die Ostereier habe ich schon am Dienstag gefärbt, um zu gucken, ob das überhaupt klappen wird. Wir hatten nur die Lebensmittelfarbe in Tuben da und ich wusste nicht, ob sie auch zum Eierfärben geeignet sind. Naja! In der Schüssel mit der gelben Farbe blieben die Eier weiß, in der Schüssel mit der grünen Farbe wurden die Eier himmelblau und in der Schüssel mit der roten Farbe wurden die Eier rosa. Fazit: Als Notlösung geeignet.

Am Samstag Nachmittag habe ich auch den Osterkuchen gebacken. Das Rezept ist ganz neu, noch nicht ausprobiert gewesen. Dazu haben wir die einzige Orange, die im Haus war und für den Kuchen gedacht war, schon zum Mittagessen gegessen. Aber hier habe ich etwas getrickst und den Saft einer Orange durch den Apfelsaft aus der Flasche ersetzt und statt Orangenschale kam Orangeat rein. Nach dem mehrmaligen Kneten und Aufgehen des Teigs hatte ich den Teig in drei kleine und eine große Backformen verteilt. Zum Glück haben mein Mann und ich nach dem Backen die Stäbchenprobe gemacht. Der Kuchen in der großen Form war noch nicht durch. Also wieder in den Ofen damit. Mit allem drumherum hat es fast sechs Stunden gedauert, aber es hat sich gelohnt. Der Kuchen hat geschmeckt!

Hessen: Himbächel-Viadukt

Habt ihr schon einmal irgendein Viadukt gesehen? Vor einigen Wochen haben mein Mann und ich uns einen angeschaut, den Himbächel-Viadukt in Hetzbach. Ich hatte ihn schon lange im Visier, aber irgendwie waren wir immer nur in der Nähe. Bis jetzt.

Diese Brücke ist weit über hundertvierzig Jahre alt und wird von Zügen der Odenwaldbahn befahren. Die Schaffnerin hat mit uns geplaudert und uns verraten, dass sie zu Beginn Angst hatte über diese alte Steinbrücke zu fahren, aber das sei schon lange her :-) Wir haben uns kein bisschen gegruselt.

Ich finde dieses etwa 40 Meter hohe Bauwerk beeindruckend! Aber Ingenieurskunst hin oder her, ich darf nicht vergessen, dass die Arbeiter damals unter ganz schlimmen Arbeitsbedingungen geschuftet haben und so etwas wie Sozialversicherung gab es noch nicht für alle.

Wildkräuterwanderung

Eine Kollegin und ich haben gestern bei einer geführten Wildkräuterwanderung mitgemacht. Eine richtige Wanderung war es nicht, denn wir sind keine 900 Meter weit gelaufen, aber auf der kurzen Strecke haben wir so viele Pflanzen entdeckt. Es war faszinierend. Bei jedem Schritt bestand die „Gefahr“ auf eine nützliche Pflanze zu treten.

Manche Pflänzchen waren schmackhaft und aromatisch, die anderen gesund, die dritten waren etwas von beidem. Die einen darf man nur äußerlich anwenden, die anderen nur mit Vorsicht genießen. Noch welche waren weder wohlschmeckend noch hatten sie heilende Wirkung, sie waren einfach Standortanzeiger zum Beispiel für trockenen und sandigen Standort. Manche Pflanzen waren sogar giftig.

Meine Kollegin ist kein Fan davon, den Speicherplatz mit Fotos vollzustopfen. Also wollte ich zuerst solidarisch auch keine Fotos machen, aber dann habe ich es nicht durchgehalten. Mein Highlight war die Entdeckung einer Bachblüte. Stellt euch vor, ich habe den „Star of Bethlehem“ – den Dolden-Milchstern – gefunden. Diese Pflanze war eine absolute Neuheit für mich.

Wir haben aber nicht nur geschaut, gelauscht und geknipst, genascht haben wir auch. Die süßen Blüten der Taubnessel sowie die ersten zarten Blättchen von Buche und Linde durften wir naschen. Und aus den Kräutern, die wir selbst gesammelt haben, haben wir einen Kräuterquark gemacht und ihn mit frischem Baguette und Zitronenmelissentee genossen. Mhh! Lecker!

Bachblüte_Star_of_Bethlehem_-_Dolden-Milchstern

Frohe Ostern!

Liebe Leser, ich hoffe, ihr alle habt ein schönes Osterfest! Wunderbares Wetter für Osterspaziergänge, nur richtige Antworten beim Oster-Quiz, den besten Platz beim Oster-Musical und wundervolle Menschen um euch!

Balkonjahr – Wie alles begann…

Als mein Mann und ich vor einem halben Jahr in die neue Wohnung umgezogen sind, haben alle gesagt, dass wir unseren Garten vermissen werden. Aber wir haben jetzt einen großen Balkon. Es ist nicht dasselbe wie ein Garten, aber es ist ein neues Abenteuer, eine neue Herausforderung. Bestimmt werde ich den Garten vermissen, aber ich werde den Umzug nicht bereuen und mir auch nichts zurück wünschen, denn dann hätten wir ja auch unsere neue warme Wohnung mit ihren charmanten Extras nicht.

Aus unserem Garten haben wir für den Balkon einen Sonnenhut, einen Thymian, eine Monatserdbeere, einen Phlox und eine Dahlie mitgenommen. Von meiner Schwiegermutter habe ich eine sehr blühfreudige Großblütige Abelie geschenkt bekommen. Der Thymian ist leider vertrocknet, damit waren wir wieder bei nur fünf Balkonpflanzen. Mein Hauptziel für den Anfang war diese fünf über den Winter zu bringen und das alleine war gar nicht so leicht. Bei der Dahlie kann ich mir immer noch nicht sicher sein, dass sie den Winter gut überstanden hat.

Im Spätherbst hatte ich noch Tulpen- und Krokuszwiebeln in eine Schale gepflanzt. Ganz viele davon sind schon im Winter gewachsen, aber nicht alle – vielleicht doch etwas Frost abbekommen… Jetzt – Mitte März – sehe ich, was hier noch schief gegangen ist. Einerseits habe ich die Schale zu eng bepflanzt, andererseits war die Entscheidung, beide Arten in eine Schale zu pflanzen, ein Fehler. Das nächste Mal würde ich lieber nur Krokusse (eventuell in Kombination mit Zwergiriden) pflanzen und oben drüber 3-4 Vergissmeinnicht-Samen verteilen. Die Tulpen würde ich in ihre eigene Schale pflanzen, sie haben auf dem Balkon sehr schnell große Blätter ausgebildet und haben die Krokusse sehr eingeengt, so dass man jetzt die Krokusblüten kaum sehen kann. Da schmiede ich schon Pläne für den nächsten Frühling.

Aktuell sind wir dabei noch mehr Pflanzen zu holen. Es sind schon einige Stauden dazu gekommen und auch ein Zwergpfirsich. Auf dem Fensterbrett ziehe ich schon Tomaten vor. Und es wird noch mehr werden. Grüner, bunter, summender!

Zwitschernd ist es ja schon! Wir haben ein hohes Blumenregal aufgestellt und ein Nisthäuschen daran aufgestellt und befestigt. Mein Mann hat noch zwei Futterstellen für Vögel gemacht. Es kamen schon viele Blaumeisen und Kohlmeisen, einmal war eine Amsel da und einmal ein Star.

Die Meisen haben auch schon das Nisthäuschen unter die Lupe genommen. Noch haben wir nicht beobachtet, dass sie Nistmaterial hineintragen, aber hoffen, dass die Vögel das Häuschen annehmen werden. Apropos Nistmaterial. Ich hatte meinen Bruder gefragt, ob er uns etwas von dem herausgekämmten Winterfell seiner Katze schicken kann. Er sagte nur, wir sollen uns eigene Katze anschaffen. Na sowas! Dann hat mein Mann seine Eltern gefragt, ob wir etwas Schafwolle bekommen könnten, und schon paar Tage später war sie da, in einem Briefumschlag per Post geliefert. Ich habe daraufhin ein Netz aus Baumwollgarn gehäkelt und wir haben das Netz mit Wolle über einer der Futterstellen angebracht. Jetzt können die Meisen die echte Schafwolle als Nistmaterial nutzen, statt dem Plastikfüllstoff für Kissen, den wir in den letzten Jahren aus dem Nisthäuschen geholt haben, wenn wir das Nisthäuschen gereinigt haben.

Das ist also die Ausgangssituation, aus der wir in die disjährige Gartensaison starten, – großer Balkon und noch größere Pläne

didacta 2024 in Köln

Die letzten zwei Monate waren ziemlich chaotisch und so hatte ich nicht lange Zeit gehabt zu überlegen, ob ich zur didacta fahre. Schnell die Zugfahrten gebucht und Messeticket online gekauft. Inzwischen mehrmals von Zweifeln geplagt, ob ich wirklich alleine fahren soll, ob ich mich hätte mit Kollegen absprechen sollen, aber es war ja so kurzfristig geplant, ob ich überhaupt hin soll, denn es gibt in den Ferien auch so noch so viel zu erledigen.

Während der Zugfahrt nach Köln habe ich eine sehr nette Dame kennengelernt, die Mark Schagall noch persönlich getroffen hatte. Das war sehr interessant und die Zeit verging wie im Flug.

Aber dann war ich da und folgte den anderen Besuchern zum Messeeingang. Obwohl alles glatt lief, war ich zuerst sehr nervös. Also habe ich zuerst ein paar kleine Runden in der Halle 7 gedreht, ließ die Atmosphäre auf mich wirken und war irgendwie „angekommen“.

Ich hatte mir keinen festen Plan gemacht, aber paar Verlage standen auf meiner Liste sowie ein paar Unternehmen, die Lehrmittel vertreiben, und die Vorstellungen der phyphox-App und der Leifi-App wollte ich nicht verpassen.

Die beiden Vorstellungen fand ich sehr interessant, ich habe mir etliche Notizen gemacht und möchte einige Ideen in meinen Physikunterricht einbinden. Da bin ich auch gespannt, wie es bei den Studierenden ankommt.

Bei dem Verlag Europa-Lehrmittel habe ich ein für mich interessantes Mathebuch gefunden und eine nette Beratung über Physiklehrwerke des Verlags bekommen. Ein anderer Verlag war eher ein Reinfall für mich, weil dort Lehrwerke für Grundschulen gedruckt werden.

Meine nächsten Stationen waren NTL, Mekruphy und Leybold. Hier haben die Gespräche länger gedauert, die Aussteller haben sich viel Mühe gegeben meine Fragen zu beantworten und mir zu erklären, welche unterschiedliche Experimentierkästen für E-Lehre sie anbieten, was die Unterschiede sind und welche Ergänzungen noch möglich sind. Die Infos waren höchst spannend und die Gespräche sehr anregend.

Am Abend taten mir dann schon die Füße weh, also habe ich mich im Gang draußen hingesetzt und nochmal meinen ersten didacta-Besuch Revue passieren lassen. Ich stellte fest, dass es ein toller Tag geworden war, dass ich viele Ideen und Infos mitgenommen habe, dass das Ausprobieren von digitalen Spielereien, die für den Unterricht entwickelt werden, die aber nicht alle an einer und der selben Schule verwendet werden, Spaß gemacht hat und dass jede einzelne Unterhaltung, die ich an diesem Tag geführt hatte total nett war.

Und mit diesem guten Fazit machte ich mich auf den Weg zum Zug, um die zweistündige Heimfahrt anzutreten.